» Für Linde Gas entwickelte ich Konzept und Text für "Lernen lernen", ein E-Learning-Modul, das den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern neuestes Lern-Know-how vermittelt.

Damit waren zwei kommunikative Hauptziele verbunden: Die Steigerung der Akzeptanz des neu eingeführten E-Learnings im Unternehmen und die Steigerung der Kompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim Lernen.

Im Auftrag der Linde-Gas-Personalentwicklung wurde dazu ein Text entwickelt, der sowohl online, innerhalb eines Lern-Moduls, als auch offline, etwa als Broschüre zum Thema, eingesetzt werden kann. In die Online-Version waren auch verschiedene interaktive Lern-Spiele eingebettet.

Nachfolgend ein paar Beispieltexte, die Gliederung des gesamten Moduls finden Sie am Schluss.

1 Was ist Lernen

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» Lernen ist das Aufnehmen und Speichern neuer Informationen. Jeden Tag prasseln unzählige auf uns ein: Tausende Produkte werben um unsere Aufmerksamkeit, wir lernen ständig neue Menschen kennen, unsere Umwelt verändert sich in immer kürzeren Zeiträumen, und neueste Technologien und Techniken erscheinen in immer schnellerer Folge. Und der Mensch hält Schritt.

Um eine Überlastung zu vermeiden, trifft unser Gehirn allerdings eine strenge Auswahl: Welche Informationen sind es wert, aufgenommen und gespeichert zu werden?

Oder anders gesagt: Was ist es wert, gelernt zu werden? Herauszufinden, nach welchen Regeln diese Auswahl erfolgt, darin hat die Forschung in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht. Sowohl bei Erkenntnissen über die chemischen und physikalischen Abläufe im Hirn, als auch über psychologische Zusammenhänge.

In diesem Abschnitt erfahren Sie etwas über die neueste Form des Lernens, "E-Learning" und die verschiedenen Methoden, die dabei zum Einsatz kommen. 

1.1 E-Learning

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» Lernen am Computer, das bedeutet "E-Learning". Wie die meisten Begriffe der Computerwelt, kommt auch dieser aus dem Englischen. Es ist die Abkürzung von "Electronic Learning".

E-Learning ist eine äußerst erfolgreiche Lernmethode: Im Internet gibt es inzwischen ganze virtuelle Universitäten, die darauf aufgebaut sind.

Lerninhalte können einerseits am Computer immer in der wirksamsten Form präsentiert werden. So werden Texte auf unterschiedlichste Weise mit Bild und Ton hinterlegt: Mit Fotos, animierten Graphiken oder kurzen Filme, Geräuschen, Musik oder Sprache. Das sind beste Voraussetzungen für effektive Wissensvermittlung.

Andererseits verbindet der Computer Menschen weltweit. In Foren und den sogenannten "virtual classrooms", also virtuellen Klassenzimmern, können Gleichgesinnte Lerngruppen bilden und auch persönliche Treffen vereinbaren.

Tutoren können Live-Seminare dadurch auch anbieten, bei denen die Teilnehmer online verbunden sind, und via Telefonkonferenz oder in einem sogenannten "Chat" diskutieren. Die Tutoren sind außerdem jederzeit per E-Mail erreichbar.

2.3 Die richtigen Zeiten

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» Jeder Mensch hat seinen eigenen Biorhythmus. Jeder Lernstoff ist anders und jedes Lernziel individuell verschieden. Beobachten Sie sich deshalb selbst, wann Ihre geeignetsten Phasen zum Lernen sind. Wie viel Stoff Sie sich vornehmen, sollten Sie außerdem mit Ihren anderen Pflichten abstimmen und mit Ihren Vorgesetzten absprechen. Falls Sie hin und wieder nur wenig Zeit zur Verfügung haben, finden Sie sicher ein kurzes Lernmodul, mit dem Sie trotzdem in Übung bleiben.

Zum erfolgreichen Lernen gehören auch Pausen - also Zeiten, in denen Sie Ihr Gehirn nicht mit neuen Informationen "füttern". Erst sie nämlich geben dem Gehirn Gelegenheit, das Gelernte zu verarbeiten und im Langzeitgedächtnis zu verankern. Dafür gibt es folgende Faustregel: Bereits nach 20 Minuten Lernen sollte man 5 Minuten Pause machen, nach einer Dreiviertelstunde 10 Minuten, nach einer Stunde 15 Minuten und nach eineinhalb Stunden 30 Minuten.

In diesen Zeiten können Sie jede andere Tätigkeit ausführen, bei dem Ihr Gehirn auf Bekanntes zurückgreifen kann. Besonders geeignet sind Routinearbeiten. 

3.2 Konzentration

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» Einfach ausgedrückt bedeutet Konzentration, eine Sache in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stellen — und alles andere auszuschließen. Beim Lernen schaffen Sie dadurch mehr Raum für die Bereiche Ihres Bewusstseins, die sich mit dem Stoff beschäftigen. Je weniger Kapazitäten Ihr Gehirn für andere Gedanken benötigt, desto effektiver lernen Sie.

Auch Konzentration lässt sich trainieren. Hier stellen wir eine Übung vor, mit denen Sie Ihre Konzentrationsfähigkeit schnell verbessern können.

 

Die "Zwei-Minuten-Übung"

Nehmen Sie eine Uhr mit Sekundenzeiger, oder benutzen Sie das nebenstehende Applet für diese Übung. Setzen Sie sich bequem hin, entspannen Sie Körper und Geist und konzentrieren Sie sich auf den roten Sekundenzeiger. Konzentrieren Sie sich darauf. Verfolgen Sie seinen Weg über das Ziffernblatt. Denken Sie an nichts anderes. Leeren Sie Ihren Geist.

Versuchen Sie das zwei Minuten lang.

Die meisten Ungeübten werden bald bemerken, wie schnell ihre Gedanken zu wandern beginnen — und sie anfangen an anderes als den Zeiger zu denken. Falls Ihnen das auch passiert: Starten Sie einfach durch. Beruhigen Sie Ihre Gedanken, leeren Sie Ihren Geist wieder, konzentrieren Sie sich auf den Zeiger.

Sie können dazu beispielsweise die Ziffern leise vor sich hin sagen, wenn der Zeiger sie passiert. Mit etwas Übung — normalerweise innerhalb kurzer Zeit — können Sie Ihre Aufmerksamkeit besser steuern.

Wenn Sie zwei Minuten geschafft haben, versuchen Sie fünf — und dann zehn. Wenn Sie das schaffen, sind Sie den meisten anderen Menschen weit voraus. 

Die Gliederung

» Lernen lernen: E-Learning bei Linde Gas optimal nutzen

1 Was ist Lernen
1.1 E-Learning
1.2 E-Learning in Unternehmen

2 Vorarbeiten
2.1 Motivation
2.2 Planung
2.3 Die richtigen Zeiten
2.4 Die richtige Lernumgebung

3 Entspannung und Konzentration
3.1 Entspannung
3.2 Konzentration

4 Lerntypen
4.1 Lerntypentest
4.2.1 Der visuelle Lerntyp
4.2.2 Der auditive Lerntyp
4.2.3 Der kinästhetische Lerntyp
4.3 Lernen - mit allen Sinnen

5 Gedächtnistechniken
5.1 Visualisierung
5.2 Assoziation
5.3 Gedächtnisübung macht den Meister
5.4 Wiederholen